Leibniz Schüler*innen simulieren Weltklimakonferenz
Vor einer Woche, am 23.1.2024 kamen ca. 80 Schüler*innen der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 aus den Grund- und Leistungskursen der Fächer Geographie und Sozialwissenschaften in der Aula des Leibniz-Gymnasiums zusammen, um innerhalb von sechs Unterrichtsstunden an einem Planspiel teilzunehmen, das die Weltklimakonferenz simulierte. Im Mittelpunkt dieses handlungsorientieren Tages standen Fragen, wie wir die globale Erwärmung begrenzen können und welche Rolle die verschiedenen Länder und Interessengruppen bei den Klimaverhandlungen spielen. Angeboten und durchgeführt wurde diese Veranstaltung von „Die Multivision e.V.“, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für Klimaschutz und Bildung einsetzt. Wiederum an die Schule geholt wurde die Klimakonferenzsimulation durch das Team Klima der Schule; die Finanzierung wird das Team Klima über das Budget der städtischen EnerGEtisch-Initiative beantragen können.
Angeleitet durch den Moderator Janni Umlauf (Mitarbeiter von „Die Multivision e.V.“) schlüpften Schüler*innen in die Rollen von politischen Delegierten und Vertreter*innen globaler Interessengruppen, die an einer fiktiven Weltklimakonferenz teilnahmen. Dabei übernahmen sie die Positionen von Ländern wie den USA, China, Indien, der EU und anderen Industrie- und Entwicklungsländern, während Janni Umlauf für die Konferenz die Rolle des UN-Generalsekretärs übernahm. Ziel war es, den Temperaturanstieg bis 2100 auf unter 2°C zu beschränken, wie es das Pariser Klimaabkommen von 2015 vorsieht.
Die Simulation bestand aus drei Verhandlungsrunden, in denen zwischen den Interessengruppen bilaterale Gespräche und teilweise harte Verhandlungen geführt wurden. Interessen wurden verteidigt, Kompromisse gesucht und Zugeständnisse gewonnen. Um die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf das Kima sichtbar zu machen, wurde ein interaktives Computermodell genutzt, das die Treibhausgasemissionen, die globale Durchschnittstemperatur und andere Indikatoren berechnete und sichtbar machte. Die wichtigsten Parameter, die die einzelnen Interessengruppen festlegten, waren der Emissionshöchststand, der Beginn der Emissionsreduktionen, die jährliche Reduktionsrate, die Vermeidung von Entwaldung und die Förderung von Aufforstung.
Die Simulation war nicht nur ein spannendes Spiel, sondern auch ein Lernprozess, der den Schüler*innen die Komplexität und die Herausforderungen der Klimapolitik näherbrachte. Dabei erlebten sie einige Überraschungen und Erkenntnisse. Zum Beispiel stellten sie fest, dass es nicht so einfach war, das 2°C-Ziel zu erreichen, geschweige denn das 1,5°C-Ziel, das von vielen Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen gefordert wird. Nach der zweiten Verhandlungsrunde der teilnehmenden Schüler*innen lag die prognostizierte Erwärmung immer noch bei 1,9°C, obwohl die Ländergruppen schon einige Fortschritte gemacht hatten. Um dem 1,5°-Ziel noch näher zu kommen, mussten weitere Anstrengungen unternommen und die Ambitionen erhöht werden. Am Ende der Simulation konnte kein besseres Ziel als 1,8° Celsius erreicht werden. Um den Schüler*innen während der Veranstaltung die Notwendigkeit dieser Verhandlungen auch emotional näher zu bringen, wurden sie zwischen den Verhandlungsrunden mit Folgen der Erderwärmung um 2°C an unterschiedlichen Orten der Erde konfrontiert.
Die Simulation endete mit einer Nachbesprechung, in der die Schülerinnen ihre Erfahrungen und Eindrücke austauschten. Die meisten fanden die Simulation „gut und lustig“, aber auch „lehrreich und anregend“. Sie sagten, dass sie aus dieser Perspektive mehr über die Klimakrise und die Klimaverhandlungen gelernt hätten. Sie ergänzten, dass sie die Schwierigkeiten und die Konflikte, die bei solchen Verhandlungen in der Realität auftreten, besser nachvollziehen könnten.