Bilingualer Unterricht

Die Schüler*innen erhalten in der 5. und 6. Jahrgangsstufe je ein Stunde Englisch zusätzlich zum Englischunterricht, um eine breite und zuverlässige Basis in ihren fremdsprachlichen Fähigkeiten und Kenntnissen zu erhalten. Im Bereich der Kompetenzen kommt beispielsweise der Lesekompetenz besondere Bedeutung zu, um den späteren Umgang mit unbekannten, authentischen, sprachlich anspruchsvollen Texten und Materialien vorzubereiten. Lesestrategien werden ebenso wie Worterschließungs-strategien trainiert. Wichtige sprachliche Strukturen sind z.B. Passivformen, Gerundium, Vergangenheitsformen und Zeitphrasen. Weiterhin werden den Schüler*innen unterschiedliche Arten des Vokabellernens vorgestellt, um frühzeitig eine dem individuellen Lerntyp entsprechende Strategie zum Vokabellernen auszubilden.

In der 7. Klasse setzt dann der eigentliche bilinguale Sachfachunterricht in dem Fach Erdkunde ein, das dreistündig in englischer Sprache unterrichtet wird.
In Klasse 8 werden die Fächer Geschichte (dreistündig) und Erdkunde (einstündig) als bilinguale Sachfächer erteilt, in Klasse 9 stehen Geschichte bilingual zweistündig, Politik, als „neu“ einsetzendes bilinguales Sachfach, dreistündig auf dem Stundenplan. In der Klasse 10 werden Erdkunde, Geschichte und Politik als bilinguale Sachfächer jeweils zweistündig unterrichtet. Zum Ende der Klasse 10 bietet unsere Schule für die bilinguale Klasse eine einwöchige Studienfahrt ins englischsprachige Ausland an. Die Schüler*innen sollen hier das bisher Erlernte in Alltagssituationen erproben können und wichtige kulturelle und geographische Informationen über das englischsprachige Ausland in direkter Anschauung vermittelt bekommen. Gemäß dem Fahrtenkonzept unsere Schule wird diese Klassenfahrt im Rahmen einer Abschlussfahrt in der 10. Klasse stattfinden. Zudem ist ein Austausch mit unserer Partnerschule in der Einführungsphase der Oberstufe bereits Tradition geworden und freut sich natürlich auch über das Engagement und die Teilnahme aller Schüler*innen des Leibniz-Gymnasiums. Des weiteren arbeiten wir momentan fieberhaft an einem Austausch mit unserer Partnerstadt Newcastle, sowie mit einem Kontakt zu einer weiteren potentiellen Partnerschule in Irland und einem Theaterprojekt. Schüler*innen der Jahrgangsstufen 8 bis 12 (jeweils etwa 15 bis 20) treten hierbei regelmäßig mit einer englischsprachigen Bühnenproduktion im Cottbuser Kinder- und Jugendtheater "piccolo" auf. Der Termin der Gastspiele wird mit dem Kulturbetrieb in der Lausitz stets ungefähr ein Jahr vorher festgelegt und bewegt sich entsprechend der dortigen Disposition im Zeitraum von Januar bis März. Die Fahrten werden unter anderem von politischer Seite gefördert, es handelt sich um einen der wenigen Kontakte zur Gelsenkirchener Partnerstadt Cottbus. Übergreifend geht es um ein Projekt, das nicht zuletzt am Konzept der produktorientierten Texterschließung im Kontext des Erlernens der englischen Sprache orientiert ist. Die englischsprachige Theaterarbeit ist hierbei an den bilingualen Zweig angebunden.

Das Abitur mit einer bilingualen Zusatzqualifikation wird erreicht mit einem Leistungskurs im Fach Englisch, der der erweiterten Sprachkompetenz Rechnung trägt, und in einer Prüfung in Geschichte im 3. oder 4. Abiturfach. Bei einem entsprechenden Lehrerangebot kann das Fächerangebot erweitert werden. Der bilinguale Unterricht ist an die Lehrpläne des jeweiligen Sachfaches gebunden und somit auch in das allgemeine Unterrichtsangebot unserer Schule eingebettet. Deshalb nimmt er keine Sonderstellung ein, sondern ist integrierter Bestandteil des Schullebens. Er soll jedoch durch die besondere Auswahl der Medien in spezifischer Weise dazu beitragen, die eigenen Lebenswirklichkeiten mit dem Blickwinkel fremder Länder zu reflektieren und somit Vorurteile und Klischees zu überwinden. Hierzu sollen auch Formen grenzüberschreitenden Lernens (fächerübergreifender Unterricht, Lernen vor Ort – siehe u.a. Fahrten) herangezogen werden. Der bilinguale Unterricht sensibilisiert die Schüler*innen für die Rolle von Sprache im allgemeinen und die Bedeutung des Englischen als ’lingua franca’ im besonderen. Deshalb leistet er einen bedeutenden Beitrag zum interkulturellen Lernen. Wenn auch eine Zweisprachigkeit auf muttersprachlichem Niveau nicht erreicht werden kann, so werden doch vertiefende Sprachkenntnisse vermittelt, die weiter ausbaufähig sind und den allgemeinen europäischen Referenzrahmen für das Lernen und Lehren von Sprachen, herausgegeben durch den Europarat, in hohem Maße erfüllen.

Was lernt man eigentlich in Erdkunde, Politik und Geschichte im bilingualen Zweig?

Grundsätzlich werden die gleichen Themen, die im "normalen" Unterricht in z.B. Geschichte behandelt werden auch im bilingualen Sachfach Geschichte unterrichtet. Halt "nur" auf Englisch! Das bedeutet aber nicht, dass der bilinguale Unterricht hier aufhört. Bilingualität bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, was dir bestimmt klar wird, wenn Du dir die einzelnen Fächer einmal anschaust:

Erdkunde

Befasst sich grundsätzlich mit den Fragen, wie Menschen leben und wirtschaften in unterschiedlichen Lebensräumen und wie sich diese verändern. Das stellt gerade in unserer Zeit die Menschen vor eine wichtige Aufgabe, nämlich, wie kann man seine Umwelt schützen und bewahren?
Natürlich ist es auch wichtig sich orientieren zu können, deshalb lernst Du mit Hilfe von Karten, aber auch mit digitaler Computersoftware wie z.B. Google Earth, dich in der Welt zurecht zu finden. Begib dich im Unterricht auf eine Reise durch Europa und in die nicht immer, aber immer öfter englischsprachige Welt!

Außerdem befassen wir uns mit der Frage, welches Klima es in den verschiedenen Erdteilen gibt und welche Pflanzen und Tiere dort leben.

Politik (Gesellschaftswissenschaften)

In dem Fach Politik (Gesellschaftswissenschaften) beschäftigst Du dich mit den Regeln und Gruppen und deren Verhalten in der Gesellschaft, aber auch wie die Märkte in einer globalisierten Wirtschaft funktionieren. Hier lernst Du zum Beispiel die verschiedenen Regierungssysteme der Welt kennen, bzw. wie die Macht verteilt ist und diskutierst wie unsere Gesellschaft funktioniert und sich verändert.

Durch das Wissen über das Verhalten von Menschen in der Gesellschaft, die Verteilung und Ausübung von Macht und darüber, wie die Wirtschaft funktioniert, lernst du für dich und mit anderen in einer komplexen globalisierten Welt begründet zu urteilen und zu handeln.

Hierbei lernst Du, neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Problemstellungen, wie auch in allen anderen bilingualen Fächern, den fachbezogenen Wortschatz sicher anzuwenden. Du lernst wichtige Methoden kennen und kannst Experte werden, wie beispielsweise bei group/ partner work, debating, social experiments, fictitious interview, etc. Diese Fähigkeiten können Dir auch im nicht-englischsprachlichen Unterricht von Nutzen sein.

Geschichte

In Geschichte befassen wir uns vor allem mit Menschen und ihren Lebensweisen, Konflikten und deren Lösungen. Dabei müssen wir immer unterschiedliche Perspektiven einnehmen, um so möglichst wertfrei über Vergangenes sprechen und urteilen zu können. Dabei ergeben sich immer wieder Fragen, die wir versuchen zu beantworten, um zu verstehen, woher wir kommen, wer wir sind. Der fachgerechte Umgang mit Quellen aller Art bekommt im Fach Geschichte einen immensen Wert.

Bilingualer Geschichtsunterricht nimmt dabei noch stärker vergleichende Fragestellungen in den Blick und eröffnet durch den Gebrauch auch fremdsprachiger Quellen die Möglichkeit, historische Sachverhalte und Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Dies ermöglicht eine Einsicht in die Kulturabhängigkeit des eigenen Denkens sowie die Fähigkeit und Bereitschaft zur Wahrnehmung von neuen und ungewohnten Standpunkten. Der Unterricht trägt so in besonderem Maße zur Entwicklung interkultureller Kompetenzen bei.

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