Fahrtenkonzept

„Die tägliche Erfahrung lehrt, daß diejenigen, welche viel reisen, an Urteilskraft gewinnen; daß die Gewohnheit – fremde Völker, Sitten und Gebräuche zu beobachten, den Kreis ihrer Ideen erweitert und sie von manchen Vorurteilen befreit.“

François Pierre Guillaume Guizot

 

Um dem Zitat von François Pierre Guillaume Guizot zu folgen setzen wir uns mit unseren fachspezifischen Exkursionen und Eintagesfahrten, aber auch mit unseren abwechslungsreichen Mehrtagesfahrten für einen qualifizierenden und zukunftsorientierten Unterricht ein, der die Persönlichkeit unserer Schüler*innen fördert und sie in ihrem individuellen Leistungsvermögen und ihrer Entwicklung unterstützt.

 

Das Leitbild unserer Schule findet in folgenden Leitsätzen in unserem Fahrtenkonzept seine Umsetzung:

Leitsatz 2 - Die Lernenden im Blick

Wir unterrichten kompetenzstärkend mit Raum und Zeit für individuelle Entwicklung und Freude am Wissenserwerb.

Mit fachspezifischen Exkursionen und Eintagesfahrten setzen wir uns für einen qualifizierenden und zukunftsorientierten Unterricht ein, der die Persönlichkeit unserer Schüler*innen fördert und sie in ihrem individuellen Leistungsvermögen und ihrer Entwicklung unterstützt. Exkursionen bieten Raum und Zeit für zielgerichtetes Arbeiten.

Leitsatz 3 - Vielfalt als Chance

Wir stärken und fordern den Einzelnen durch vielseitige fachliche und soziale Bildung.

Sowohl bei Exkursionen wie auch bei Ein- und Mehrtagesfahrten unterstützen wir fachübergreifende Angebote selbstständiges, individuelles und eigenverantwortliches Lernen unserer Schüler*innen, die sich an den Kernlehrplänen des Landes NRW orientieren. Dabei geben wir unseren Schüler*innen bewusst Zeit und Raum, ihre Stärken durch fachspezifische Herausforderungen zu vertiefen und bieten ihnen die Möglichkeit individuelle Kompetenzen auszubauen wie zum Beispiel beim Lernen des Ski- oder Snowboardfahrens auf der Skifreizeit in Jochgrimm, aber auch bei vertiefenden Einblicken auf fachspezifischen Exkursionen wie im Genlabor. Wir schaffen Anreize zur individuellen differenzierten Talententwicklung, die sich auf unterschiedlicher Weise unter anderem auf Fahrten entfalten kann.

Leitsatz 6 - Leben in der Schule: Das Leibniz

Wir leben Schule als Lern- und Erfahrungsort im aktiven Miteinander von Schüler*innenschaft, Eltern und Lehrkräften.

Auf Klassen-, Jahrgangs- und Studienfahrten schaffen wir Anlässe für klassenübergreifendes Miteinander zur Stärkung des Wir-Gefühls und gestalten so aktiv die Schulgemeinschaft und das Lebensumfeld unserer Schule. Wir lernen miteinander und voneinander einen respektvollen Umgang unserer vielfältigen Kulturen, Talente und Persönlichkeiten kennen und schätzen.

Das Fahrtenprogramm wird in regelmäßigen Abständen der Schulkonferenz zur Abstimmung vorgelegt. Zurzeit finden folgende Fahrten und verbindliche Exkursionen am Leibniz statt:

 

 

Exkursionen und Eintagesfahrten

Exkursionen und Eintagesfahrten unterliegen zum einen einer fachspezifischen Anbindung, um unter anderem Lerninhalte zu vertiefen, zu erweitern aber auch um neue Horizonte kennen zu lernen. Eintagesfahrten dienen aber auch der Stärkung der Klassen- oder Kursgemeinschaft, so dass sie nicht immer an die fachinternen Lehrpläne gebunden sind. Beide Veranstaltungen finden sowohl in unmittelbarer Umgebung des Leibniz-Gymnasiums, wie der Besuch des Kunstmuseums oder der Schauburg, statt. Auch nähere und ferne Ziele wie die Synagoge, der Wissenschaftspark Gelsenkirchen, die Zoom-Erlebniswelt oder die Uni Duisburg-Essen sind mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar. Weiter entlegene Ziele wie Xanten oder Liége werden mit Reisebussen angefahren.

Klasse 5:

  • Besuch der Zoom-Erlebniswelt Gelsenkirchen zur Unterstützung der Tierbeschreibung im Fach Deutsch
  • ein frei planbarer Wandertag des Klassenlehrer*innenteams
  • Besuch eines Bauernhofes im Ruhrgebiet bzw. Rand des Münsterlandes, um den artgerechten Umgang mit Nutztieren zu verdeutlichen im Fach Biologie

Klasse 6 u. 7:

  • ein frei planbarer Wandertag des Klassenlehrer*innenteams

Klasse 8:

  • Besuch des Archäologischen Park in Xanten für die Lateinkurse
  • Fahrt nach Liége für die Französischkurse

Klasse 9:

  • ein frei planbarer Wandertag des Klassenlehrer*innenteams

Klasse 10:

  • Crash-Kurs NRW ist das Verkehrsunfallpräventionsprogramm der Polizei in Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit Schulen in NRW, das sich speziell an Schüler*innen der 10. Klasse weiterführender Schulen richtet. Ziel ist es, die Zahl von Verkehrsunfällen – vor allem solche mit beteiligten jungen Erwachsenen – nachhaltig zu senken
  • ein frei planbarer Wandertag des Klassenlehrer*innenteams

EF:

  • Exkursion eines Grundkurses der Einführungsphase des Faches Chemie zur SEPP (Uni Duisburg-Essen), so dass die Schüler*innen und Schüler die Verfahren, die im Lehrplan relevant sind, wie zum Beispiel die Estersynthese, in der Praxis ausprobieren können.
  • ein frei planbarer Wandertag des Klassenlehrer*innenteams

Q1:

  • der Leistungskurs Chemie führt eine Evonik-Werksbesichtigung durch, in der die Schüler*innen erfahren, Synthesen, die im Lehrplan relevant sind, zum Beispiel der Organische Chemie, in der Praxis großtechnisch durchgeführt werden.
  • der Leistungskurs Biologie besucht das Neanderthal-Museum in Mettmann, um mit Hilfe einer Führung und anschließendem Workshop praktisch und anschaulich die Humanevolution zu erarbeiten.
  • ein frei planbarer Wandertag des Klassenlehrer*innenteams

Q2:

  • ein frei planbarer Wandertag des Klassenlehrer*innenteams

 

Mehrtägige Fahrten

Klassen-, Jahrgangs- oder Studienfahrten stellen keine Freizeit­fahrten dar, sondern müsse den Anforderungen einer bildungs­pädagogischen Reise entsprechen. Unsere mehrtägigen Fahrten am Leibniz-Gymnasium dienen in den verschiedenen Jahrgangsstufen unterschiedlichen pädagogischen Zielen. Zum einen stärken Klassenfahrten das Gemeinschaftsgefühl, indem im Klassenverband über mehrere Tage Aktivitäten gemeinsam erlebt werden, die zum Teil gegenseitiges Vertrauen bedürfen, aber auch um individuelle und gemeinschaftliche Fähigkeiten zu entdecken. Auch das Lehrer*innen-Schüler*innen-Verhältnis wird gestärkt, da Lehrer*innen und Schüler*innen außerhalb des Unterrichts gemeinsame Zeit miteinander verbringen. Diese Effekte einer Fahrt können sich dann wiederum positiv auf den Unterricht auswirken, da gemeinsame Erlebnisse von Schüler*innen und Lehrer*innen verbinden. Aber auch erzieherische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle. Die Schüler*innen lernen Grenzen zu akzeptieren, sich an Regeln zu halten und sich gegenseitig zu helfen und zu respektieren. All dies unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler*innen.

Schüler*innen sollten außerhalb des Schul­all­tags Erfahrungen sammeln, die ihnen ansonsten nicht zugänglich sind. Für einige Lernenden kann es die einzige Möglichkeit sein, ohne Eltern verreisen zu können und so Werte des Erwachsenwerdens zu lernen. Dies wird vor allem durch unsere Studienfahrt in der Oberstufe unterstützt, bei der die Schüler*innen zum Teil selbstständig für ihre Versorgung vor Ort zuständig sind.

Mehrtägige Fahrten müssen aus dem Schulprogramm erwachsen und einen deutlichen Bezug zum Unterricht haben, so dass sie vor- und nachbereitet werden. Das gilt insbesondere für die Skifreizeit in der Jahrgangsstufe 9 nach Jochgrimm und die bilinguale Fahrt am Ende der Klasse 10 ins englischsprachige Europa.

Über die Kosten einer Fahrt müssen die Eltern vorab umfassend informiert werden. Alle Fahrten setzen eine mehrheitliche Genehmigung seitens der Elternschaft voraus. Finanzielle Aspekte dürfen kein Grund sein, an Fahrten und Ausflügen nicht teilzunehmen.

Klassenfahrten

Zu Beginn oder im Frühjahr des Schuljahres organisiert das Klassenlehrkräfteteam der Klasse 6 eine dreitägige Kennenlernfahrt in eine Jugendherberge. Im Mittelpunkt soll hier die Stärkung des Wir-Gefühls der Klasse stehen, welches durch ein erlebnispädagogisches Rahmenprogramm unterstützt werden sollte. Begleitet werden kann die Fahrt von einem Teil der Streitschlichter*innen der jeweiligen Klasse. Der Zeitpunkt der Klassenfahrt wird im vorherigen Schuljahr durch die Schulleitung aufgrund des Schulkalenders festgelegt.

Aufgrund der begrenzten Reisetage sollte das Fahrtenziel in möglichst drei Stunden Fahrtzeit erreicht werden.

Am Ende der Mittelstufe findet zum Ende des Schuljahres in Klasse 10 eine viertägige Abschlussfahrt statt. Diese Fahrt wird in gemeinsamer Absprache zwischen Klassenlehrer*innenteam und Eltern geplant.

Jahrgangsstufenfahrten

Zur Vorbereitung des Kurssystems in der Oberstufe fährt die Jahrgangsstufe 9 seit über 40 Jahren meist im Februar zum Halbjahreswechsel auf eine mehrtägige Skifreizeit nach Jochgrimm, Südtirol. Hier erhalten die Schüler*innen acht Tage lang Ski- und Snowboardunterricht. Das Jugendhotel bietet neben der sportlichen Ausrichtung, die dem schulinternen Sportlehrplan zugrunde liegt, zahlreiche Möglichkeiten der pädagogischen Arbeit. Die Lernenden wohnen in klassenübergreifenden Mehrbettzimmern und sind auch in den Skigruppen mit Mitschüler*innen der anderen Klassen zusammen. Aufgrund der pädagogischen Arbeit auf der Skipiste sind die Skigruppen nicht starr, sondern leistungshomogen, sodass alle Schüler*innen den bestmöglichen Lerneffekt erhalten. Das Freizeitangebot rund um das Skifahren unterstützt die Aufhebung des Klassenrahmens und unterstützt das Kennenlernen der Jahrgangsstufe, die in den folgenden Jahren im wechselnden Kurssystem der Oberstufe zusammenwächst. Ziel dieser Fahrt ist es, das Selbstwertgefühl der Lernenden durch die Entdeckung eigener Möglichkeiten zu stärken, das Erlernen einer neuen Sportart sowie der verantwortungsvolle Umgang des Sporttreibens im Rahmen des Naturerlebnisses.

Studienfahrten

In der Qualifikationsphase wird eine mehrtägige Studienfahrt ins In- oder Ausland der Jahrgangsstufe durchgeführt. Der Zeitpunkt der Fahrt orientiert sich am Schulkalender und fällt somit auf das Ende der Q1 oder den Beginn der Q2. Die gemeinsame Fahrt der Jahrgangsstufe soll hier als Abschlussfahrt der Schullaufbahn sowie einer gemeinsamen Einstimmung auf die Abiturfeierlichkeiten dienen. Dabei soll an zwei Tagen die Ausrichtung des Leistungskurses das Rahmenprogramm bestimmen sowie dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule gerecht werden. Das bedeutet, dass die Leistungskurslehrer*innen unabhängig Ihrer eigenen Teilnahme an zwei festgelegten Tagen in Absprache mit Ihrem Leistungskurs ein Programm planen und organisieren, der einen Schwerpunkt im Laufe der Qualifikationsphase, unterstützt. Dies ist je nach geplantem Ziel der Studienfahrt sowie teils wechselnden Schwerpunkten der Leistungskurse individuell vorzubereiten.

Schüler*innenaustausch

Das Leibniz-Gymnasium verfügt derzeit über einen bestehenden Schüler*innenaustausch mit unserer Partnerschule Collège St. Bernadette in Jeumont (Nord-Frankreich).

Schüler*innen der achten Klassen wohnen im Frühsommer eine ganze Woche in Gastfamilien, die sie vorher über Steckbriefe und das Internet kennengelernt haben. Ziel dieses Austausches ist es, Frankreich und seine Kultur (Familien- und Schulleben) kennenzulernen, aber vor allem die Sprache besser anzuwenden. Dabei werden vorrangig interkulturelle Kompetenzen gestärkt und Verbindungen zu unserem wichtigsten Nachbarland geknüpft sowie Freundschaften geschlossen. Highlights des Austausches sind Ausflüge nach Lille und Paris.

Im Gegenzug besuchen uns die französischen Schüler*innen Ende November in der Jahrgangsstufe 9. Unsere Gäste wohnen und leben in deutschen Gastfamilien, um ebenso unsere Kultur und Werte kennenzulernen. Der Ausflug auf den Kölner Weihnachtsmarkt, die Besichtigung der Veltins-Arena und gemeinsame deutsch-französische Abende auch mit den Gasteltern sind die Highlights bei uns.

Der Französischaustauch ist deshalb für unsere Schule so wichtig, da es leider immer weniger Deutschlehrkräfte in Frankreich gibt, sodass unsere Schüler*innen die einmalige Chance bekommen, erlernte Kenntnisse mit anderen Jugendlichen auszutauschen, um so die französische Sprache aktiv zu erleben. Abschließend ist die Erstellung eines „journal“ („Tagebuch“) eine Erinnerung an die unvergessliche Zeit.

Der Schüler*innen austausch mit England wird aufgrund des weggefallenen Comenius-Programms und dem Austritt Großbritanniens aus der EU gerade neu entwickelt. Vor allem vor dem Hintergrund der bilingualen Klassen 5 bis 10 wird nach einer neuen Partnerschule im englischsprachigen europäischen Ausland gesucht, um sprachliche Fähigkeiten und kulturelle Vielfalt und Identität zu vertiefen.

weitere Fahrten

Die bilinguale Klasse fährt am Ende des zehnten Schuljahres für vier bis fünf Tage ins englischsprachige europäische Ausland, um die sechs Jahre zusätzlichen Englischunterricht im kulturellen und alltäglichen Sprachgebrauch zu intensivieren. Neben der lernpädagogischen Ausrichtung der Fahrt soll der Abschluss der Mittelstufe als Klassenverband Anerkennung finden.

Im Zusammenhang mit der Streitschlichter*innen-AG fahren die teilnehmenden Schüler*innen der Jahrgangsstufe 9 im Herbst des beginnenden Schuljahres für drei Tage in das Salvatore-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick. Hier sollen u.a. Freiräume geschaffen werden, die es den angehenden Streitschlichter*innen ermöglichen, ihre individuellen Kompetenzen wahrzunehmen, zu präsentieren, zu entfalten und auszubauen. Eine Reihe von Teambildungsmaßnahmen, die zu Beginn der Streitschlichter*innenausbildung zunächst in einer Arbeitsgemeinschaft am Nachmittag und zu Beginn der Klasse 9 dann in einem dreitägigen Trainingsseminar in Oer-Erkenschwick vertieft stattfinden, tragen dazu bei, dass Vielfalt als Chance begriffen wird und die Streitschlichter zu einer Gemeinschaft, einem Team, das sich vertraut und wertschätzt, zusammenwachsen.

Schüler*innen der Jahrgangsstufen 8 bis 12 können im Rahmen eines Theaterprogramms an einer englischsprachigen Bühnenproduktion im Cottbuser Kinder- und Jugendtheater „piccolo“ mitwirken. Das zuvor erarbeitete Theaterprojekt an unserer Schule wird sowohl in unserer Partnerstadt Cottbus auf einer mehrtägigen Fahrt zwischen Januar und März präsentiert sowie unter anderem auf den Gelsenkirchener Schultheatertagen oder bei einem möglichen Gastspiel im europäischen Ausland.

Im Zusammenhang der Belegung des Vokalpraktischen- oder des Instrumentalpraktischen Musikkurses in der Q1 fahren die Schüler*innen für drei Tage in die Landesmusikakademie nach Heek.

Übersicht über das Fahrtenkonzept

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