Individuelle Förderung

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man auf, treibt man zurück.“

Loazi

Die individuelle Förderung, seit 2006 im Schulgesetz in NRW verankert, ist ein wichtiger Teil unseres Schullebens. Um die Vielfalt des Lernens, der Begabungen und Interessen, die verschiedenen Kulturen und die unterschiedliche Herkunft sowie natürlich auch die Persönlichkeiten aller Schüler*innen so zu berücksichtigen, dass jeder seine Chancen nutzen und seine Begabungen entfalten kann, findet am Leibniz-Gymnasium individuelle Förderungen in verschiedenen Bereichen und auf unterschiedlichen Ebenen statt:

Zielgruppe der verschiedenen Maßnahmen können dabei sowohl einzelne Schüler*innen, als auch eine ganze Lerngruppe oder die gesamte Schule sein. Für eine sinnvolle Verzahnung aller Maßnahmen sollte man folgende vier Handlungsfelder im Blick haben:

Ein erstes Handlungsfeld ist im Rahmen der individuellen Förderung, dass Grundlagen geschaffen und die Beobachtungskompetenz gestärkt werden.

Zur Verfolgung des Ziels „mit Vielfalt umzugehen“ oder „Stärken zu stärken“ bieten sich auf Schüler*innen-, Lerngruppen- und Schulebene verschiedene Möglichkeiten der inneren und äußeren Differenzierung sowie an mehreren Stellen eine Beratung an, um Unterschiedlichkeit als Chance nutzen zu können.

Zur individuellen Förderung gehört es auch, die Lernbiographie der jeweiligen Schüler*innen in der gesamten Schulzeit und die Übergänge z.B. von der Grundschule zum Gymnasium oder von der Sek. I in die Sek. II zu begleiten.

Die Evaluation der Fördermaßnahmen, die Überprüfung ihrer Wirksamkeit sowie die Kontrolle der Strukturen zur Sicherung der individuellen Förderung gehören ebenso in unser Konzept der Individuellen Förderung. 

Das Leitbild unserer Schule findet in folgenden Leitsätzen im Förderkonzept seine Umsetzung:

Leitsatz 1 – Erziehung: Werte leben

Wir begleiten und unterstützen jeden Einzelnen in gegenseitigem Respekt auf seinem Weg zu einer selbstbestimmten Persönlichkeit als verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft.

Leitsatz 6 - Leben in der Schule: Das Leibniz

Wir leben Schule als Lern- und Erfahrungsort im aktiven Miteinander von Schüler*innenschaft, Eltern und Lehrkräften.

 

Übersicht der Inhalte

Handlungsfeld „Grundlagen schaffen / Beobachtungskompetenz stärken“
Handlungsfeld "Mit Vielfalt umgehen/ Stärken stärken"
Handlungsfeld „Übergänge begleiten / Lernbiographien bruchlos gestalten“ Handlungsfeld „Wirksamkeit prüfen / Förderung über Strukturen sichern“

Handlungsfeld „Grundlagen schaffen / Beobachtungskompetenz stärken“

Kompetenzen beobachten, Lernstand erheben

Alle Lehrer*innen beobachten die Kompetenzen ihrer Schüler*innen im Unterricht und in außerunterrichtlichen Zusammenhängen. Dabei dokumentieren sie auch die Lernentwicklung und beraten Möglichkeiten zur Unterstützung. Sie können dabei auf umfangreiche Maßnahmen der Schule in den verschiedenen Klassen und Stufen zurückgreifen.

Zur Einordnung der Kompetenzen der Schüler*innen orientieren sich die Lehrer*innen an den Lehrplänen. In den Curricula der Fachschaften finden sich Hinweise sowohl zu den angestrebten fachlichen Kompetenzen als auch zu den Möglichkeiten individueller Förderung im jeweiligen Fach.

Unter den Lehrer*innen besteht ein Konsens über die Basiskompetenzen im Bereich Arbeitsorganisation. Sie beobachten, inwiefern ihre Schüler*innen diese beherrschen und üben sie mit ihnen ein. Die Fach- und Klassenlehrer*innen haben auch das Sozialverhalten aller Schüler*innen im Blick. Die Klassenlehrer*innenteams sind darüber mit den Fachlehrer*innen in ständigem Austausch. Die Arbeit mit den Buddies sowie eine Klassenfahrt in Klasse 5 helfen beim Ausbau der Basiskompetenzen im Bereich Sozialverhalten. Hierzu liefert das Beratungskonzept nähere Informationen.

In das Handlungsfeld „Grundlagen schaffen“ gehören in der Mittelstufe z.B. die Lernstandserhebungen. In der Erprobungsstufe spielt am Leibniz-Gymnasium die Lese-Rechtschreibförderung eine besondere Rolle:

Lese-Rechtschreib-Förderung

In der 5. Klasse erfolgt jedes Jahr ein Lese- und Rechtschreibtest, den die Deutschlehrer*innen in Kooperation mit dem Institut I.D.L. (Gelsenkirchener Institut für Diagnostik und Lerntraining) durchführen. Der Test ist freiwillig, geht nicht in die Fachnote ein und wird immer in der letzten Woche vor den Herbstferien durch die Deutschlehrer*innen während des regulären Unterrichts durchgeführt. Die Tests werden anonymisiert dem I.D.L. zur Auswertung zur Verfügung gestellt. Die Erziehungsberechtigten erhalten im Rahmen des Elternsprechtages ein schriftliches Kurzgutachten, dem sie entnehmen können, ob und in welchen Bereichen ihr Kind Auffälligkeiten in der Rechtschreibung zeigt und welche Fördermaßnahmen (häusliches Üben, schulischer/außerschulischer Förderunterricht) ggf. zu empfehlen sind.

An die Ergebnisse des Tests schließen sich Förderkurse an, in denen einmal in der Woche eine Stunde intensiv an der Behebung der erkannten Defizite gearbeitet wird. Ansprechpartnerin der Lese-Rechtschreib-Förderung ist Frau Adigüzel.

 

Handlungsfeld „Mit Vielfalt umgehen / Stärken stärken“

Individuelle Förderung im Fachunterricht

In allen Unterrichtsfächern wird individuelle Förderung berücksichtigt und ist in den Fachcurricula verankert. Verschiedene kooperative Lernformen und Methoden, wie z.B. „Think-Pair-Share“, das Kugellager oder Gruppenpuzzle werden den Schüler*innen kontinuierlich aufbauend so vermittelt, dass sie fächerübergreifbar nutzbar sind.

Förderkurse und Fachberater*innenstunden

Als wichtiger Baustein individueller Förderung bestehen über den Unterricht hinaus ab Jahrgangsstufe 6 klassenübergreifende Förderkurse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Für leistungsstarke Schüler*innen in Englisch gibt es außerdem das Angebot, den Kurs „Englisch plus“ zu besuchen, der zeitgleich zu den übrigen Förderkursen stattfindet. In der 6. Klasse findet zusätzlich ein Förderkurs „Schwimmen für Nichtschwimmer“ statt. Ab Jahrgangsstufe 7 können die Schüler*innen auch an einem Förderkurs in den Fächern Latein und Französisch teilnehmen.

In Stufe 7 und 9 wird, wenn es die Unterrichtsverteilung erlaubt, ebenfalls ein „Englisch plus“-Kurs für leistungsstarke Schüler*innen angeboten.

Damit die Kommunikation zwischen den Fachlehrer*innen und den Förderkurslehrer*innen intensiviert wird, erstellen die Fachlehrer*innen für die einzelnen Schüler*innen eine Förderkarte, auf der der individuelle Förderbedarf angekreuzt werden kann.

Alle beteiligten Fachschaften haben für diesen Zweck Förderkarten für ihre Fächer und verschiedene Jahrgänge oder Doppeljahrgänge erstellt, auf denen die Fachlehrer*innen den Namen und die Klasse eintragen und die Förderschwerpunkte ankreuzen.

Auf diese Weise kann sich mit überschaubarem Mehraufwand für die Fachlehrer*innen der Förderlehrer*innen besser auf den Förderbedarf in seinem Förderkurs einstellen.

Die Förderkarte wird dem Schüler*innen ausgehändigt, so dass jeder selbst einen Überblick über sein Lernstand erhält und bei Bedarf von dem/ der Förderlehrer*in abzeichnen lassen kann, an welchen Themen schon gearbeitet wurde. Bei Interesse haben so auch die Eltern einen Einblick, welcher Förderbedarf konkret besteht und was in den Förderkursen bearbeitet wurde. Die Förderkurslehrer*innen führen zur Dokumentation ihrer Förderstunden ein Kursheft. Eine Kopie der Förderkarte wird von Frau Hohmeister in einem Ordner gesammelt, auf den Fach-, Förderkurs- und Klassenlehrer*in Zugriff haben. Durch die verstärkte Nutzung von IServ werden nun ab dem 2. Halbjahr des Schuljahres 2020/21 die Förderkarten den Schüler*innen auch in digitaler Form zugeschickt.

Frau Hohmeister sammelt auch die Informationen über die Teilnehmer*innen der einzelnen Förderkurse und aktualisiert die Förderkurslisten. Diese werden dann den Klassen- und Förderkurslehrer*innen ausgegeben. Eine aktuelle Liste befindet sich außerdem immer in einem Ordner, der für Klassen-, Fach- und Förderkurslehrer*innen zugänglich ist sowie seit dem Schuljahr 2020/21 in einem nur für Lehrer*innen zugänglichen Ordner bei IServ.

Auf diese Weise wird in der Schule dokumentiert, wer welchen Förderkurs besucht und auch, was inhaltlich in den Förderkursen bearbeitet wurde.

Über die Teilnahme an den Förderkursen im folgenden Schuljahr wird bereits bei den Zeugniskonferenzen vor den Sommerferien beraten. In den Erprobungs- und Mittelstufenkonferenzen sowie bei den Zeugniskonferenzen nach dem ersten Halbjahr wird die Teilnahme der einzelnen Schüler*innen an den Förderkursen erneut geprüft und beraten. Frau Hohmeister erstellt für die Klassenlehrer*innen entsprechende Klassenlisten über die bisherige Teilnahme, so dass dieser Punkt bei den Konferenzen effektiv besprochen werden kann.

Eltern, die ihre Kinder entgegen den Empfehlungen der Fach- und Klassenlehrer*innen vom Förderunterricht befreien wollen, übergeben dem*der Klassenlehrer*in eine schriftliche Bestätigung, dass sie die schulische Förderung entgegen unseren Empfehlungen nicht in Anspruch nehmen möchten. Frau Hohmeister erhält zu Dokumentation der individuellen Förderung eine Kopie dieses Schreibens.

Die Fachschaft Mathematik bietet zusätzlich zu den Förderkursen jahrgangsübergreifende Fachberater*innenstunden an, zu denen die Schüler*innen freiwillig nach Unterrichtsende gehen können, um Hilfe bei aktuellen Problemen im Fach zu bekommen. Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2020/21 können die Schüler*innen auch online über IServ die Fachberater*innenstunde in Anspruch nehmen.

Schwimmförderkurse

Ab der sechsten Klasse findet lehrplangemäß Schwimmunterricht statt. Zunehmend wird aber beobachtet, dass die Schüler*innen mit dem Wechsel zur weiterführenden Schule noch nicht schwimmen gelernt haben. Damit allen Schüler*innen die reguläre Teilnahme am Schwimmunterricht ermöglicht werden und auch die Sicherheit im Schwimmunterricht gewährleistet werden kann, wird zu Beginn der Jahrgangsstufe 5 die Schwimmfähigkeit festgestellt. Im Anschluss an die Überprüfung werden die Teilnehmer für die Schwimmförderkurse in kleine Gruppen eingeteilt. Die Fortschritte und die Wirksamkeit der Förderung werden nach einem Halbjahr wieder geprüft. Die Einzelheiten zu den Schwimmförderkursen können in einem gesonderten Konzept nachgelesen werden.

Entdecker*innen-, Forscher*innen- und Entwickler*innenkurse

Zur Förderung der Schüler*innen in den MINT-Fächern besteht das Angebot, in den Klassen 5, 6 und 7 Entdecker*innen-, Forscher*innen- und Entwickler*innenkurse zu besuchen. Hierzu gibt es ein eigenes Konzept des MINT-Bereichs.

Vertiefungskurse

In der Einführungsphase und in der Qualifikationsphase 1 werden Vertiefungskurse in den Fächern Englisch und Mathematik angeboten. Ein Vertiefungskurs im Fach Deutsch wird entsprechender Nachfrage ebenfalls eingerichtet. In den Vertiefungskursen haben die Schüler*innen die Gelegenheit, grundlegende Kompetenzen, die für die Weiterarbeit in der Qualifikation notwendig sind, zu festigen und zu sichern. Es handelt sich dabei um zweistündige Halbjahreskurse, die nicht benotet werden. Stattdessen wird für das Zeugnis eine qualifizierende Bemerkung („teilgenommen“, „mit (besonderem) Erfolg teilgenommen“ angegeben. Nach einem Halbjahr ist ein Wechsel des Faches möglich.

Projektkurse

In der Jahrgangsstufe Q2 können die Schüler*innen neben ihren Grund- und Leistungskursen zusätzlich einen Projektkurs belegen. Diese erstrecken sich über das gesamte Schuljahr. Ein Projektkurs ist einem oder mehreren Referenzfächern zugeordnet, bietet aber Spielraum für fächerübergreifendes und projektorientiertes Arbeiten. Die Schüler*innen erstellen im Laufe des Jahres eine Facharbeit bzw. ein Portfolio zu ihrem Projekt. Die Verpflichtung in der Jahrgangsstufe Q1 eine Facharbeit zu verfassen entfällt durch die Teilnahme an einem Projektkurs. Am Leibniz-Gymnasium haben sich die Projektkurse „Astrophysik“, „Begegnung mit dem Alter“, „Geschichte des Ruhrgebiets“ und „Neue Medien / Umgang mit Bildbearbeitungsprogrammen“ etabliert.

Im Rahmen der Projektkurse kann eine „besonderen Lernleistung“ erbracht werden, die wie ein fünftes Abiturfach in die Abiturnote eingeht.

Instrumental- und Vokalpraktische Kurse

Im Musikunterricht des Leibniz-Gymnasiums wird regelmäßig gesungen und musiziert. Und das von der Unterstufe an, bis in die Oberstufe hinein. Das Singen ist am Leibniz-Gymnasium im Musikunterricht sowohl Unterrichtsmethode, als auch Unterrichtsthema. In der Oberstufe können die Schüler*innen dann einen Instrumental- oder Vokalpraktische Kurs wählen und sich zwei Halbjahre lang ihre Zeugnisnote im wahrsten Sinne des Wortes „ersingen“ bzw. "erspielen" und diese selbstverständlich auch in die Punktewertung für´s Abitur einbringen. Voraussetzung für die Teilnahme am Vokalpraktischen Kurs ist, eine Liedmelodie in richtiger Tonlage mitsingen zu können. Die Fachlehrer*innen beraten die Schüler*innen, helfen ihnen bei der Entwicklung ihrer Singfähigkeit weiter und unterstützen beim richtigen Umgang mit dem Instrument. Innerhalb kurzer Zeit lernt der Kurs, mehrstimmig, d.h. 3-4stimmig zu singen bzw. als Band zu harmonieren: Es entsteht ein richtiger mehrstimmig singender gemischter Chor und eine harmonisierende Band mit verschiedenen Instrumenten.

Die Auftritte bereichern das Schulleben, z.B. beim Weihnachtskonzert, dem Tag der offenen Tür und zur Abitur-Zeugnisübergabe.

Methodentraining

In der Oberstufe wurden nach der Evaluation eines früheren Konzepts die Methodentage mit den Tagen zur Berufsvorbereitung kombiniert. In Zusammenarbeit mit dem Team der Berufsberatung wurden einzelne Module der früheren Methodentage, z.B. das Recherchieren und das Präsentieren, bei den Tagen zur Berufsvorbereitung in der Stufe EF integriert.

Vertretungskonzept

Es wurde ein Konzept erarbeitet und umgesetzt, auch Vertretungsstunden für die individuelle Förderung zu nutzen. Alle Schüler*innen haben für Vertretungsstunden einen Ordner mit Arbeitsmaterial der verschiedenen Fächer. Die Fachschaften haben zu diesem Zweck sinnvolle Aufgaben für die unterschiedlichen Jahrgänge gesammelt und zur Verfügung gestellt.

Herr von Fürstenberg hat hierzu ein Konzept verfasst. Zurzeit steht die Aktualisierung des Konzepts im Hinblick auf die Nutzung von IServ auf dem Programm.

Übermittagsbetreuung

Von Montag bis Donnerstag bietet das Leibniz-Gymnasium in Zusammenarbeit mit der AWO Gelsenkirchen eine Betreuung von 13 bis 16 Uhr an. In einem für diesen Zweck eingerichtet Raum kann gelernt, aber auch gebastelt und gespielt werden. In dieser Zeit können die Schüler*innen auch ihre Hausaufgaben machen und Unterstützung von Oberstufenschüler*innen, die sich zu Hausaufgabenhelfer*innen haben ausbilden lassen, bekommen. Die Hausaufgabenhelfer*innen stehen dabei in Kontakt zu den Fach- und Klassenlehrer*innen. Zur Übermittagsbetreuung besteht ein eigenes Konzept.

Hausaufgabenhelfer*innen

Schüler*innen der Oberstufe können sich zu Hausaufgabenhelfer*innen ausbilden lassen und im Rahmen der Übermittagsbetreuung den Schüler*innen der Klassen 5 und 6 Hilfestellungen bieten.

Wettbewerbe

Die Fachlehrer*innen motivieren Schüler*innen zur Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben. So hat sich die Teilnahme am Mathematik-Wettbewerb „Känguru“ lange etabliert. Das Leibniz organisiert auch eigene Wettbewerbe, wie den „Literaturwettbewerb“ oder den „Vorlesewettbewerb“.

Zertifikate

Das Leibniz unterstützt Schüler*innen gern dabei, ihre Kenntnisse in den Fremdsprechen und im MINT-Bereich zu vertiefen. Um sich auf die international anerkannten Zertifikate Delf oder Cambridge erfolgreich einstellen zu können, werden regelmäßig Vorbereitungskurse angeboten. Als MINT-EC-Schule dürfen wir Schüler*innen mit besonderen MINT-Leistungen das MINT-EC-Zertifikat mit dem Abiturzeugnis überreichen.

Arbeitsgemeinschaften

Jedes Schuljahr wird eine große Bandbreite freiwilliger Arbeitsgemeinschaften angeboten, die den verschiedenen Interessen der Schüler*innen gerecht wird. So können AGs zu verschiedenen Sportarten besucht werden, weitere Sprachen (z.B. Italienisch, Niederländisch) gelernt oder auch im musischen Bereich gearbeitet werden.

Internationale Förderklassen

An unserer Schule werden Schüler*innen verschiedenster Kulturen in den regulären Klassenunterricht integriert. Die jeweiligen IFÖ-Schüler*innen bekommen einen individuellen Stundenplan, der täglich mehrere Stunden Deutschunterricht vorsieht.

Förderung im Bereich „Soziales Lernen“ und „Gesundheitserziehung“

Am Leibniz-Gymnasium wird großen Wert auf ein lernfreundliches Klima und den Aufbau sowie die Festigung sozialer Kompetenzen Wert gelegt. Dabei hat man die persönliche Entwicklung und die Gesundheit der Schüler*innen ebenso wie das Zusammenleben aller Beteiligten im Schulalltag im Blick. Hier gibt es verschiedene Bausteine und Maßnahmen:

  • Beratungslehrer*innen

Ein Team aus drei speziell ausgebildeten Beratungslehrer*innen steht den Schüler*innen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung, wenn Probleme auftauchen, die sich auf die Motivation zur Mitarbeit im Unterricht oder sogar zum Schulbesuch auswirken. Dies können persönliche Probleme oder auch Schwierigkeiten in einer Lerngruppe sein. Das Beratungsteam berät in diesen Fällen Schüler*innen, Eltern und auch Kolleg*innen, um gemeinsam das bestehende Problem zu erkennen, Perspektiven zu entwickeln und Lösungen zu finden. Hier wird nach Bedarf auch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Beratungsstellen angeregt. Die Beratung erfolgt selbstverständlich vertraulich unter der Pflicht zur Verschwiegenheit.

  • Streitschlichter*innen/Buddys

Das Beratungslehrer*innenteam arbeitet darüber hinaus auch beständig mit Schüler*innen zusammen: Ab der achten Klasse besteht die Möglichkeit, an einer Ausbildung zum Buddy teilzunehmen. Die interessierten Schüler*innen besuchen für die Ausbildung eine dafür eingerichtete Arbeitsgemeinschaft am Leibniz. Zu Beginn der neunten Klasse findet darüber hinaus ein dreitägiges Trainingsseminar außerhalb der Schule statt.

Die ausgebildeten Streitschlichter*innen begleiten in kleinen Teams jeweils eine neue fünfte Klasse für die zwei Jahre der Erprobungsstufe und stehen ihnen als „Buddys“ zur Seite, um Streit zu schlichten und Konflikte zu lösen.

  • Schulsanitäter*innen

Herr Matuschek und Herr Pitschetsrieder haben in Zusammenarbeit das Projekt „Schulsanitäter*in“ ins Leben gerufen. Schüler*innen können sich zu Schulsanitäter*innen ausbilden lassen. Siehe hierzu das gesonderte Konzept.

  • Weitere Präventionsmaßnahmen

In der Stufe 7 wird durch die Polizei eine zweistündige Informationsveranstaltung zum Thema „Cybermobbing“ durchgeführt. Für die Eltern schließt sich eine Veranstaltung zur Information und Diskussion zeitnah an.

Es bestehen auch Maßnahmen zur Drogen- und Alkoholprävention: So wird in der achten Klasse eine Veranstaltung vom AOK-Schulservice Recklinghausen an der Schule durchgeführt. Im Zusammenhang mit den Biologieunterricht (auch in Anbindung an das Curriculum des Faches Biologie für Klasse 8 und das Curriculum für Religion der Klasse 6) werden Drogensucht und ihre Folgen thematisiert. In der Stufe 9 wird, angeknüpft an den Biologie- und Chemieunterricht, eine Präventionskampagne gegen Alkohol durchgeführt, die ebenfalls in Kooperation mit der AOK erfolgt.

In der Einführungsphase nehmen die Schüler*innen an der Präventionsveranstaltung „Crash Kurs NRW“ teil, bei der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Notärzt*innen und Notfallseelsorger*innen für die Ursachen von Verkehrsunfällen sensibilisieren.

  • Lehrer*innenausbildung

Am Leibniz wird viel Wert auf eine gute Einbindung von Refererendar*innen gelegt. Das Kollegium steht neben den Ausbildungsbeauftragten den Auszubildenen offen mit Rat und Tat zur Seite, um sie auf ihrem Weg ins Arbeitsleben optimal zu unterstützen und auszubilden.

  • Lehrer*innenfortbildung

Die Kolleg*innen haben stets die Möglichkeit, sich fortzubilden. Dies können fachspezifische Fortbildungen sein, aber auch solche, die aufgrund des individuellen Interesses und somit basierend auf der eigenen Persönlichkeitsentwicklung besucht werden möchten.

 

Handlungsfeld „Übergänge begleiten / Lernbiographien bruchlos gestalten“

Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium

Zur Individuellen Förderung gehören für uns selbstverständlich auch Übergänge, z.B. zwischen Schulformen und Schulstufen zu begleiten und bei der Gestaltung der Lernbiografien zu unterstützen:

Schon der Schulwechsel von der Grundschule wird vorbereitet und begleitet: Man organisiert jedes Jahr um einen gemeinsamen Austausch mit den Grundschullehrer*innen bezüglich der möglichen künftigen Schüler*innen. Auch gibt es Kennlernnachmittage und andere Gelegenheiten zur besseren Eingewöhnung an der neuen Schule. In der 5. Klasse wird ein gesonderter Elternsprechtag mit den Klassenlehrer*innen der neuen Schüler*innen organisiert, bei dem vertiefende Gespräche über die erste Zeit am Gymnasium möglich sind. Auch hier werden die im ersten Handlungsfeld beschriebenen Basiskompetenzen transparent gemacht. Auch können die wöchentlichen Sprechstunden der Lehrer*innen in Anspruch genommen werden.

Im Verlauf der Erprobungs- und Mittelstufe stehen die jeweiligen Koordinator*innen sowie die Klassenlehrer*innenteams für Beratungen zur Verfügung.

Übergang von der Sek. I in die Oberstufe

Der Übergang von der Sek. I in die Sek. II wird schon im Verlauf des 9. Schuljahres intensiv vorbereitet und von der Oberstufenkoordination und dem Oberstufenteam begleitet. Es finden frühzeitig Informationsveranstaltungen zur Gymnasialen Oberstufe statt. Im Anschluss werden die Schüler*innen bei der Wahl ihrer Fächer für die Einführungsphase individuell beraten und unterstützt. Auch später versammelt die Oberstufenkoordination die Schüler*innen einer Stufe immer vor wichtigen neuen Entscheidungen zu Informations-veranstaltungen. Je zwei Beratungslehrer*innen sind die Hauptansprechpartner*innen einer Stufe. Sie sind mehrmals in der Woche in den Pausen und zu Sprechstunden auch im Oberstufenbüro erreichbar.

Sie sind die Ansprechpartner*innen für die individuelle Laufbahnberatung und –kontrolle. Die Stufenleiter*innen sehen sich aber auch als Ansprechpartner*innen für persönliche Anliegen, eventuelle Schwierigkeiten und Sorgen.

Seiteneinsteiger*innen

Die Förderung ehemaliger Realschüler*innen, die nach Erreichen der Qualifikation und des mittleren Schulabschlusses in die Gymnasiale Oberstufe wechseln wollen, hat am Leibniz-Gymnasium eine langjährige Tradition. Für interessierte Schüler*innen werden verschiedene Möglichkeiten, sich über die Schule zu informieren, angeboten: Im ersten Halbjahr können nach Absprache mit den Realschulen Schnuppertage eingerichtet werden, an denen die Schüler*innen im Unterricht der Einführungsphase hospitieren. Information und Beratung erfolgt außerdem am „Tag der offenen Tür“, am „gläsernen Schultag“ und im persönlichen Gespräch mit Frau Bükesoy und Frau Hohmeister. Sie besuchen auf Wunsch auch die Informationsveranstaltungen der Realschulen, um dort das Leibniz-Gymnasium und die gymnasiale Oberstufe vorzustellen und Schüler*innen und Eltern zu beraten. Für die Anmeldung werden jedes Jahr im Februar an zwei Nachmittagen Termine für ein persönliches Anmeldegespräch angeboten.

Bei ausreichenden Anmeldezahlen werden den ehemaligen Realschüler*innen eigene Kurse in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik eingerichtet, so dass die Fachlehrer*innen auf die besonderen Bedürfnisse, die der Schulformwechsel mit sich bringen kann, eingehen können. Auch die Vertiefungskurse werden separat angeboten.

Die ehemaligen Realschüler*innen können zusätzlich zu ihren Stufenleiter*innen auch Frau Hohmeister und Frau Bükesoy zur Beratung im Oberstufenbüro aufsuchen. Es finden Umfragen, Interviews und persönliche Gespräche statt, um über die Situation nach dem Schulwechsel in Austausch zu bleiben.

Berufsorientierung

Auch die verschiedenen Maßnahmen der Berufsorientierung sind ein Baustein individueller Förderung. Hierzu gehören schon in der Sekundarstufe I die KAoA-Maßnahmen, ein Berufspraktikum und verschiedene Möglichkeiten der Orientierung in der Qualifikationsphase wie der Besuch einer Universität (Schnuppertage), der Teilnahme an einer Potentialanalyse oder einem Assessmentcentertraining. Das Team der Berufsorientierung, Frau Bularz und Frau Gruschka, haben hierzu ein gesondertes Konzept.

Handlungsfeld „Wirksamkeit prüfen / Förderung über Strukturen sichern“

Die Evaluation der Wirksamkeit der Fördermaßnahmen besteht auf der Ebene jedes*r einzelnen Schüler*in schon in der Dokumentation der Lehrer*in über den Lernzuwachs oder die Lernentwicklung ihrer Schüler*in. Besonders die Zeugnis- und Erprobungs- bzw. Mittelstufenkonferenzen werden genutzt, um sich über den Erfolg der Fördermaßnahmen auszutauschen und erneut zu beraten.

In diesen Bereich gehört auf der Ebene ganzer Lerngruppen die Auswertung und Analyse der Ergebnisse der Lernstandserhebungen. Für die gesamte Schule spielt auch eine Rolle, die Zahlen von Nichtversetzungen oder blauen Briefe zu analysieren und eventuell Maßnahmen zu beraten.

Die verschiedenen Maßnahmen zur individuellen Förderung werden zu verschiedenen Anlässen geprüft und nach Bedarf überarbeitet.

So gab es am Ende des Schuljahres 2017/2018 eine Befragung der Schüler*innen zur Akzeptanz der Förderkurse. Die Erstellung von Förderkarten zum besseren Austausch und zur Konkretisierung des Förderbedarfs resultierte aus den Ergebnissen dieser Umfrage. Auch die Methodentage in der Oberstufe wurden nach mehrfacher Evaluation modifiziert bzw. mit anderen Maßnahmen vernetzt: Traditionell gab es am Leibniz drei Methodentage zu Beginn der Einführungsphase der Oberstufe zu den Themen „Arbeit am PC“, „Textarbeit“ und „Präsentieren“. Die Evaluation dieser Methodentage hat aber mehrere Jahre in Folge gezeigt, dass die Schwerpunkte dieser Methodentage bei den Schüler*innen nicht mehr gefragt waren und auch bei den Lehrer*innen an Akzeptanz verloren hatten. Diese hatten wiederholt eine Verzahnung der Methodentage mit den Tagen zur Berufsvorbereitung vorgeschlagen. Aktuell steht zudem die Überarbeitung des Vertretungskonzepts in Zeiten der Digitalisierung auf dem Programm.

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