Echt Klasse

Seit Montag ist in der Aula des Leibniz-Gymnasiums die Wanderausstellung „ECHT KLASSE“ des PETZE-Instituts zum Thema sexualisierte Gewalt zu sehen. Bis zum 28. Februar haben die Schüler*innen der Jahrgangsstufen 5 bis 7 die Möglichkeit, die interaktive Ausstellung gemeinsam mit ihren Klassenleitungen zu besuchen.

Am Montagabend fand eine Informationsveranstaltung für Eltern zur Ausstellung und zum Thema sexualisierte Gewalt statt. In ihrem Eröffnungsvortrag betonte Frau Mechthild Hohage, erfahrene Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, die Bedeutung von Prävention und Aufklärung. Sie machte deutlich, dass Kinder frühzeitig darin bestärkt werden müssen, ihre eigenen Grenzen zu erkennen und sich in schwierigen Situationen Hilfe zu holen. Besonders hob sie hervor, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus entscheidend sei, um Kinder nachhaltig zu stärken.

An sechs Stationen werden folgende wichtige Schutzprinzipien vermittelt: 1. „Ich vertraue meinen Gefühlen!“ Kinder lernen, ihre eigenen Gefühle ernst zu nehmen und darauf zu vertrauen. Denn wer sich seiner Gefühle bewusst ist, kann eher erkennen, wenn eine Situation unangenehm oder bedrohlich ist. 2. „Kennst du gute, schlechte und komische Berührungen?“ Diese Station hilft den Kindern, zwischen verschiedenen Arten von Berührungen zu unterscheiden und ihnen die Sicherheit zu geben, unangenehme Berührungen zurückzuweisen. 3. „Mein Körper gehört mir!“ Hier geht es um das Bewusstsein für den eigenen Körper und das Recht, über ihn selbst zu bestimmen. Kinder, die sich in ihrem Körper wohlfühlen, können sich besser gegen Grenzverletzungen wehren. 4. „Ich darf Nein sagen!“ Kindern wird vermittelt, dass sie in bestimmten Situationen Nein sagen dürfen und sollen – auch gegenüber Erwachsenen oder älteren Jugendlichen. Sie erfahren, dass ihr Nein respektiert werden muss. 5. „Kennst du gute und schlechte Geheimnisse?“ Diese Station macht deutlich, dass es Geheimnisse gibt, die bewahrt werden dürfen, aber auch solche, die erzählt werden müssen – insbesondere, wenn sie mit Angst oder Druck verbunden sind. 6. „Ich bin schlau, ich hole mir Hilfe!“ Kinder werden bestärkt, sich in schwierigen Situationen an Vertrauenspersonen zu wenden. Sie lernen, dass Hilfeholen keine Schwäche ist, sondern ein kluger und wichtiger Schritt.

Die ersten Klassen haben die Ausstellung bereits mit ihren Klassenlehrkräften besucht und nahmen diese interessiert an. In ersten Reflexionsgesprächen wurde deutlich, dass die Schüler*innen das Thema als für sich sehr bedeutsam und relevant einstufen. Durch das interaktive Lernen in einem geschützten Raum fällt es den Kindern leichter, über schwierige Themen zu sprechen und sich bewusst mit ihren Rechten auseinanderzusetzen. Auch Lehrkräfte und Eltern äußerten sich bereits positiv über das Konzept der Ausstellung.

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