Journalist Ralph Sina fasziniert die Q2

„Eurer Generation steht eine Revolution bevor!“

Der Journalist Ralph Sina besuchte das Leibniz-Gymnasium

Die Schülerinnen und Schülern des Leibniz-Gymnasiums erlebten am 19. November eine ganz besondere Begegnung. Zu Gast war Ralph Sina, langjähriger Hörfunkjournalist beim WDR, zunächst im Münsterland, dann in Köln und anschließend im Auslandsdienst in Nairobi, Washington und zuletzt als Studioleiter des WDR- und NDR-Hörfunks in Brüssel. Klaus Hoffmann hatte Sina während des Wahlkampfes bei der letzten Europawahl kennen gelernt und spontan an das Leibniz-Gymnasium eingeladen. „Ralph Sina hat mir damals den Rat gegeben: Sagen Sie Ihren Schülerinnen und Schülern, dass die EU ihre einzige Chance ist, wenn sie nicht zwischen China und den USA zerrieben werden wollen.“ Diese Botschaft sollte Sina nun in der Begegnung mit den Schülerinnen und Schülern erläutern.

Zunächst berichtete er von seinem beruflichen Werdegang und führte dem Plenum in aufregenden Bildern das journalistische Leben in Nairobi und Washington vor Augen. Am spannendsten, so Sina, war es dann in Brüssel. Er berichtete von den Arbeitsmöglichkeiten und zahlreichen Kontakten, die in Brüssel geknüpft werden können. Da kommt einem Journalisten die Bedeutung Deutschlands in der EU zugute, ganz anders etwa als in Washington, wo man immer nur mit Informationen aus zweiter Hand arbeiten konnte.

Für Sina ist die EU „eines der faszinierendsten Gebilde in der ganzen Welt, vielfältig und uneinheitlich.“ Ausführlich berichtete er über den Prozess zum Brexit und welche Faktoren dort eine wichtige Rolle gespielt haben. Dabei wies er den sozialen Medien eine besondere Verantwortung zu. Sie hatten beim Brexit eine unrühmliche Rolle der Desinformation und Kampagne gespielt. Dies sei im Übrigen auch bei anderen politischen Themen von Bedeutung, bei denen die sozialen Medien bewusst Stimmungen manipulieren und Prozesse in eine bestimmte Richtung lenken.

Anschließend kam Sina auf die große Revolution zu sprechen, die der jüngeren Generation bevorsteht: der Klimawandel. Das sei „eine superernste Kiste“. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Anzahl der Naturkatastrophen bereits um das Siebenfache gestiegen sei. „Digitalisierung und Dekarbonisierung“ – das sind die Herausforderungen für die Europäische Union, die Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent machen möchte. Sina illustrierte die Herausforderung am Beispiel von Thyssen/Krupp in Duisburg und der BASF in Ludwigshafen. Chemie, Stahl und Zement klimaneutral zu produzieren, das sei die große Herausforderung. Ein weiterer dringend notwendiger Schwerpunkt bei der Bekämpfung des Klimawandels ist eine unausweichliche Verkehrswende. „Arbeit erhalten und die Umwelt nicht ruinieren – das ist die Aufgabe!“

Insgesamt kommen revolutionäre Veränderungen auf die junge Generation zu. Sina ermutigte die Schülerinnen und Schüler, sich an der Gestaltung Europas aktiv zu beteiligen, jetzt schon oder nach dem Abitur in Praktika. Dazu gebe es einen großen Pool an Gelegenheiten. Gemeinsam mit dem Schulleiter Herrn Scharnowski wies Sina auf die Möglichkeiten von Erasmus und Erasmus+ hin. Die Schülerinnen und Schüler lauschten den Ausführungen Sinas über 90 Minuten gebannt und aufmerksam. Ihre Reaktionen hinterher zeugten von der Begeisterung, die der Vortrag bei ihnen ausgelöst hatte. Die Schülerinnen und Schüler lobten seine Sprache und die Bilder, die er ihnen vor Augen malte. Ein echter Profi eben!

Klaus Hoffmann rief am Ende dazu auf, dass die jungen Leute sich für die Zukunft Europas engagieren und dabei die ältere Generation herausfordern sollten. Den Besuch Sinas am Leibniz-Gymnasium bezeichnete er als Politik und Geschichte de luxe. Die Schülerinnen und Schüler erlebten einen sachkundigen Insider  mit hoher kommunikativer Kompetenz. Eine Fortsetzung ist erwünscht und soll folgen.

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